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GEWERBESPEICHER - PLANUNG UND AUSRICHTUNG

Damit sich die Investition in einen Gewerbespeicher rentiert, muss er auf die Verhältnisse und den geplanten Einsatzzweck angepasst werden. Die Planung und Installation übernimmt am besten ein erfahrener Installateur – in vielen Fällen mit Hilfe des Herstellers. Hilfreich sind aber auch verschiedene Planungstools. Die wichtigsten Informationen gibt’s selbstverständlich aber auch bei Krannich.

Inhaltsverzeichnis

SPEICHERPLANUNG ANHAND DES LASTGANGS

Die wichtigsten Dokumente bei der Planung sind der Lastgang und die dazugehörige Stromrechnung. Das ist eine Aufzeichnung des bisherigen Stromverbrauchs. Üblicherweise wird der Stromverbrauch im 15-Minuten-Intervall dokumentiert. Voraussetzung für einen Lastgang ist ein RLM-Zähler, das steht für registrierende Leistungsmessung. Ab einem Stromverbrauch von 100.000 kWh ist ein RLM-Zähler Pflicht. Sind die Voraussetzungen erfüllt, kann der Lastgang beim jeweiligen Versorger angefragt werden. Üblicherweise werden die Daten per Excel- oder CSV-Datei übermittelt.

NETZANSCHLUSSBEDINGUNGEN 

Nicht jeder Netzanschluss ist allen Anforderungen gewachsen. Sowohl bei der Einspeisung als auch der Entnahme von Leistungen gibt es Grenzen. Sollen diese ausgeweitet werden, muss der Netzanschluss ausgebaut werden, was teuer werden kann. Das hat auch Einfluss auf die Anschaffung eines Gewerbespeichers.

  • Sollen neue Maschinen angeschafft werden, die den momentanen Netzanschluss überfordern, können Gewerbespeicher möglicherweise die fehlende Leistung bereitstellen. Ein Netzausbau ist dann nicht notwendig.
  • Möchte sich der Anlagenbetreiber am Strommarkt beteiligt, muss der Netzanschluss dafür geeignet sein. Auch hier können Stromspeicher eine Alternative sein. 

VERFÜGBARE PV-FLÄCHEN NUTZEN

Die optimale Anlage umfasst möglicherweise nicht nur einen Gewerbespeicher. Sind Flächen verfügbar, auf denen PV-Module installiert werden könnten, kann genau das in die Planung mit einbezogen werden. Etwa dann, wenn der Anlagenbetreiber auch den Stromverkauf und nicht nur die Zwischenspeicherung anstrebt.

DIE STROMKOSTENANALYSE

Ein Gewerbespeicher ist eine Investition, die im fünfstelligen oder sogar im hohen sechsstelligen Bereich liegen kann. Sie amortisiert sich dennoch sehr schnell, wenn entsprechend hohe Stromkosten eingespart werden können. Um die Anlage perfekt auf den Kunden abzustimmen, müssen die gesamten Stromkosten analysiert werden:

  • verschiedene Stromtarife
  • Stromkosten pro kW Spitzenlast
  • Benutzungsstunden (Jahresverbrauch geteilt durch Spitzenlast)
  • etwaige Netzausbaukosten
  • mögliche Erlöse beim Stromverkauf

Je nach Ausgestaltung der gesamten Anlage lassen sich die Stromkosten um bis zu 80 Prozent reduzieren. Anhand verschiedener Modellrechnungen und Annahmen können dann Prognosen über die Amortisation eines Gewerbespeichers getroffen werden. Üblicherweise rentiert sich eine solche Investition innerhalb der ersten fünf bis zehn Jahre. Je nach Entwicklung der verschiedenen Stromkosten kann sich der Zeitpunkt nach vorne oder hinten verschieben.

Planungsaspekte bei den wichtigsten Einsatzgebieten

  • Eigenverbrauchsoptimierung: Ist bereits eine PV-Anlage vorhanden, kann ein Gewerbespeicher dazu beitragen, dass mehr Strom selbst verbraucht wird und weniger Strom eingespeist wird. Das lohnt sich, weil Strom beim Verkauf deutlich weniger Geld einbringt, als sich beim Verbrauch einsparen lässt.
  • Lastspitzenkappung: Anhand des Lastgangs werden Lastspitzen ermittelt, die Kosten dafür können anhand des Stromtarifs ermittelt werden. Der Stromspeicher muss so dimensioniert werden, dass er die Lastspitzen zuverlässig und effizient kappt.
  • Netzausbau vermeiden: Anhand des zu erwartenden Stromverbrauchs kann geprüft werden, welche Investition notwendig wären, um diese Leistung und Energiemenge mit Gewerbespeichern abzufangen. Die Summe kann dann mit dem Netzausbauangebot des jeweiligen Netzbetreibers verglichen werden. 
  • Ersatz- oder Notstrom: Soll eine PV-Anlage für Ersatz- oder Notstrom sorgen oder gar im Inselbetrieb dauerhaft den Stromverbrauch decken, muss sie richtig dimensioniert werden. 
  • Ladeinfrastruktur einrichten: Richtet ein Unternehmen Ladeplätze für Elektroautos ein, muss es auch die benötigte Strommenge zur Verfügung stellen. Diesen Strom selbst zu produzieren, ist lukrativer, als ihn beim Energieversorger zu beziehen und dann weiterzuverkaufen. Gewerbespeicher sind ein Baustein, um selbstproduzierten Strom zwischenzuspeichern und um Netzausbau zu vermeiden.
  • Strom- bzw. Kapazitätenhandel / Regelenergie: Gewerbespeicher können Energieversorgungsunternehmen zur Verfügung gestellt werden, damit sie bei Überkapazitäten Strom einspeisen und bei Engpässen Strom abzapfen können. Um dieses Einsatzszenario einplanen zu können, sind Absprachen mit dem jeweiligen Versorgungsunternehmen notwendig.

Je mehr Szenarien genutzt werden können, desto schneller amortisiert sich ein Gewerbespeicher in der Regel. Im Planungsprozess gilt es hier die optimale Nutzung und Anlagenkonfiguration zu ermitteln. 

Welche Planungstools gibt es?

Optisizer

Planer und Installateure finden mit dem Webtool Optisizer die idealen Größen für PV-Anlagen und Gewerbespeicher. Dabei berücksichtigt das System individuelle Daten und Anwendungsbereiche, etwa ob der Eigenverbrauch optimiert oder Lastspitzen gekappt werden sollen. Kunden von Krannich erhalten bis zu 50 % Rabatt auf die Jahreslizenz.

Optisizer - Partnerschaft mit Krannich Solar

Intilion Lastganganalyse

Das Analysetool von Intilion und be.storaged untersucht anhand von Lastprofildaten, welches Intilion Batteriespeichersystem geeignet ist und welche Kosten ein Anlagenbetreiber damit einsparen kann.

metis.light von Intilion

Unabhängigkeitsrechner für kleinere Anlagen

Der Unabhängigkeitsrechner der HTW Berlin ermittelt anhand des Jahresstromverbrauchs die ideale Speicherkapazität für PV-Anlagen bis 20 kW.

Unabhängigkeitsrechner der HTW Berlin

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