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WAS KOSTET EIN GEWERBESPEICHER?

Kauf und Installation eines Gewerbespeichers können eine Investition von mehreren 100.000 Euro bedeuten. Welche Kosten genau bei welchem Projekt anfallen, kann im Vorfeld nicht pauschal gesagt werden. Es kommt darauf an, was genau in welchem Rahmen umgesetzt werden soll.

Inhaltsverzeichnis

DIE KOSTEN EINES GEWERBESPEICHERS ANHAND VON KOSTENARTEN

  • Die reinen Anschaffungskosten großer Speicher betragen grob zwischen 400 und 800 Euro pro kWh Speicherkapazität. Doch daneben fallen weitere Kosten an:
  • Transportkosten: Lieferkosten inbegriffen? Komplizierte Installationsumgebungen, etwa steile Berghänge oder enge Straßen können die Transportkosten steigen lassen.
  • Installationskosten: Elektrikerstunde zwischen 50 und 100 Euro . Die Installationsdauer ist stark abhängig von der Komplexität und dem Umfang des Projektes. Zwischen einem und zwei Tagen bei zwei Elektrikern. Unter Umständen kommen außerdem Maschinen wie ein Kran oder Gabelstapler zum Einsatz.
  • Kosten zur Errichtung der Installationsfläche: Muss die Installationsfläche erst eingerichtet werden, fallen diese Kosten im Vorfeld und gesondert an. Dazu kann insbesondere gehören, die Stellfläche für die Speicher im Innern oder auf Außenflächen vorzubereiten. Es muss ausreichend geeigneter Platz zur Verfügung stehen. Ein einzelner Gewerbespeicherschrank wiegt ein bis zwei Tonnen. Bei größeren Projekten werden gleich mehrere Schränke nebeneinander aufgestellt. 
  • Brandschutz:Die jeweils zuständige Feuerwehr kann Brandschutzauflagen erlassen, die erfüllt werden müssen. 
  • Kosten für weitere Projekttechnik: Ein Investitionsprojekt umfasst möglicherweise mehr als nur den Speicher und die Installation desselben. Vielleicht wird im gleichen Zuge eine PV-Anlage installiert oder eine bestehende erweitert, vielleicht werden Ladestationen für Elektroautos eingerichtet. 

DIE KOSTEN EINES GEWERBESPEICHERS ANHAND VON BEISPIELPROJEKTEN

WAS KOSTET EIGENVERBRAUCHSOPTIMIERUNG?

Objekt: Viehbetrieb, Bioenergie im Allgäu, Jahr 2020
Projekt: PV-Anlage mit 236 kWp, Speicher mit 228 kW
Speichertechnik:  SMA Gewerbespeicher
Investition: etwa 355.000 Euro
Kostenersparnis: Energiekosten konnten um etwa 78 Prozent auf knapp 9.000 Euro reduziert werden. Über 20 Jahre können je nach Energiepreisentwicklung mehr als 1 Mio. Euro Stromkosten eingespart werden.
Einsatzgebiete: Eigenverbrauchsoptimierung

Der Agrarbetrieb wurde durch die PV-Anlage und den Gewerbespeicher zum Energiebetrieb. Neben der Viehhaltung gehört vor allem ein Biogasheizkraftwerk zum Unternehmen.  Das hat zwar eine Leistung von 800 kW, verbraucht aber auch selbst viel Strom. Mithilfe der neuen Anlage kann der Agrarbetrieb den eigenen Stromverbrauch zu rund 80 Prozent decken. Neben dem Strom- und Wärmeverkauf durch das Biogaskraftwerk kommt noch Stromverkauf durch die PV-Anlage von über 100 MWh pro Jahr dazu.

WAS KOSTET LASTSPITZENKAPPUNG?

Objekt: Supermarkt aktiv&irma in Oldenburg, Jahr 2018
Projekt: PV-Anlage mit 99 kWp, Speicher mit 60 kWh Kapazität, E-Auto Ladestation
Speichertechnik: SMA Gewerbespeicher
Investition: etwa 220.000 Euro
Kostenersparnis: rund 35.000 Euro jährlich, Amortisation im 7. Jahr
Einsatzgebiete: Lastspitzenkappung, Eigenverbrauchoptimierung, Ladestationen

Supermärkte weisen oftmals Lastspitzen jenseits von 100 kW auf, beispielsweise weil Backöfen, Kühltheken und andere Verbraucher gleichzeitig hochfahren. Allein die Lastspitzen zu kappen kann sich rentieren, in diesem Fall kam noch die Eigenverbrauchsoptimierung dazu. Der selbstproduzierte Sonnenstrom wird entweder an Kunden verkauft, die damit ihre Elektroautos laden oder selbst verbraucht. Sonntags hat der Supermarkt geschlossen, was die Eigenverbrauchsquote unter 100 Prozent drückt. 

WAS KOSTET NOTSTROMVERSORGUNG?

Objekt: Fabrik
Projekt: Produktionsausfälle und Maschinenschäden durch Stromausfall verhindern
Speichertechnik: z.B. Varta oder Intilion
Investition: abhängig von Projektdetails

Die Investition in eine Notstromversorgung unterscheidet sich von anderen Einsatzzwecken. Sie zielt nicht in erster Linie auf Kostenreduzierung und muss sich insofern nicht amortisieren. Es geht vielmehr darum, das Risiko eines Stromausfalls abzumildern und ist insofern eher vergleichbar mit einer Versicherung.
Und genau hier liegt das Problem: Kaum eine Versicherung ist bereit, dieses Risiko abzudecken. Zwar gibt es Betriebsunterbrechungsversicherungen, bei ihnen steht allerdings ein Sachschaden als Grund für Unterbrechungen im Fokus: „Bei klassischen Deckungskonzepten wie der Feuer-Betriebsunterbrechungs-Versicherung und auch der Maschinen-Betriebsunterbrechungs-Versicherung ist grundsätzlich das Vorliegen eines Sachschadens Regulierungsvoraussetzung“, erklärt Dr. Alexander Skorna, Geschäftsführer von Funk Consulting in einem Blogbeitrag über Energiemangel. Angepasste Konzepte wie die Supply-Chain- oder NDBI-Abdeckung (non damage business interruption) sind selten und teuer. 

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