Blendfreie Solarmodule sind dort gefragt, wo unerwünschte Lichtreflexionen zum Problem werden. Einsatz finden sie sowohl im privaten als auch im gewerblichen Bereich. Hier erfahren Sie, was Blendung überhaupt ist, welche Technologien hinter nichtreflektierenden Modulen stecken und wie stark sie blenden dürfen.
Blendfreie Solarmodule werden insbesondere dort verbaut, wo eine Reflexion entweder unerwünscht ist oder sogar eine potenzielle Gefahr darstellen kann. Die Einsatzbereiche sind vor allem:
In den genannten Bereichen können bereits sehr kurze Blendungen erhebliche Probleme verursachen und zu Unfällen führen. Beim Bau von Solaranlagen in diesen Gebieten wird die Blendwirkung daher vorab mit einbezogen und Sicherheitsmaßnahmen werden getroffen.
In Wohngebieten sind Blendungen durch PV-Module zwar selten gefährlich, können aber zu Rechtsstreit zwischen Nachbarn führen. Daher empfiehlt sich auch hier, die Blendwirkung von Modulen bei der Planung zu berücksichtigen.
Die Blendwirkung von Oberflächen wird anhand der Leuchtdichte gemessen. Die Maßeinheit hierfür ist Candela pro Quadratmeter (cd/m²). Unabhängig von Tageszeit und Stand, hat die Sonne eine Leuchtdichte von 6 Millionen cd/m² bis 1,6 Milliarden cd/m². Zum Vergleich: ein blauer Himmel hat eine Leuchtdichte von 8.000 cd/m² und ein Computermonitor hat lediglich 500 cd/m².
Reflexion wird in Albedo gemessen, die dimensionslose Zahl entspricht dem Verhältnis von rückgestrahltem zu einfallendem Licht. Je heller die Oberfläche, desto höher die Albedo. Eine Albedo von 0,7 entspricht 70 % Reflexion.
Anhand von Albedo und Candela kann gemessen werden, ob und wie stark Solarmodule blenden und ob Maßnahmen erforderlich sind.
Um die Blendwirkung zu überprüfen und sich rechtlich abzusichern, wird vor dem Bau einer PV-Anlage häufig ein Blendgutachten eingefordert, beispielsweise von der Baubehörde. Falls das Gutachten eine problematische Blendwirkung zeigt, muss die Anlagenplanung so angepasst werden, dass diese minimiert oder vollständig beseitigt wird.
Um das zu erreichen, können der Standort, die Anordnung der Module sowie ihre Höhen- und Seitenwinkel angepasst werden. Weitere Möglichkeiten sind die Installation eines Sichtschutzes oder die Verwendung von Non-Reflect-Solarmodulen.
In Österreich sind Lichtimmissionen in den Bauordnungen der Bundesländer geregelt. Wo die Grenze der Zumutbarkeit liegt, wird allerdings nicht genau festgelegt. In Deutschland definieren die Hinweise zur Messung, Beurteilung und Minderung von Lichtimmissionen der Bund/Länder-Arbeitsgemeinschaft für Immissionsschutz (LAI) die Grenzwerte der Blenddauer mit 30 Minuten pro Tag und 30 Stunden pro Jahr. Rechtlich bindend ist das aber nicht. In Österreich wurden dieselben Werte in der OVE Richtlinie R11-3 festgelegt.
Gerichte urteilten in der Vergangenheit oftmals zugunsten von Anlagenbetreibern. Sie gehen von einer Duldungspflicht von Immissionen zugunsten des Umweltschutzes aus. Sind Blendeffekte in einem ertragbaren Rahmen, so müssen diese geduldet werden.
Tiefenstrukturiertes Glas mindert die Reflexion durch mehrfache Streuung des Lichts. Durch die Tiefenstruktur der Glasoberfläche tritt der sogenannte Lichtfalleneffekt ein. Wie der Name verrät, gerät das Licht in eine Art Falle: Es wird durch die strukturierte Oberfläche mehrfach zurückgeworfen. Dadurch wird die externe Reflexion zwischen Luft und Glasoberfläche verringert und ein Teil des Lichts zurück ins Glas gelenkt.
Solarmodule aus tiefenstrukturiertem Glas haben neben verminderter Blendwirkung noch einen weiteren positiven Nebeneffekt: Sie sind leistungsstärker. Laut Herstellerangaben ermöglichen tiefenstrukturierte Solargläser eine Effizienzsteigerung bei Modulen von etwa zwei Prozent im Vergleich zu Modulen mit Standardgläsern. Die Ertragssteigerung soll auch bei Systemen mit Ost-West-Ausrichtung erzielt werden können.
Neben Modulen aus tiefenstrukturiertem Glas gibt es auch satinierte Solarmodule, welche mit einem chemischen Ätzungsprozess behandelt werden. Außerdem gibt es mit Folie beschichtete Solarmodule. Ähnlich wie beim Strukturglas wird der Lichtstrahl aufgrund der Satinierung oder Beschichtung nicht direkt reflektiert, sondern aufgeweitet, beziehungsweise gestreut. Wie sich beschichtete und satinierte Module langfristig auf den Ertrag, oder Abnutzung durch Umwelteinflüsse verhalten ist noch nicht erforscht.
Satinierte und beschichtete Module haben eine glattere Oberfläche als Module mit tiefenstrukturiertem Prismenglas.
Wir haben ein einziges blendfreies Solarmodul im Portfolio, und zwar das ECO LINE NON-REFLECT N-TYPE M108 von Luxor. Das Non-Reflect-Modul vereint die stark reduzierte Blendwirkung mit der hocheffizienten N-Type TOPCon-Technologie. Gefertigt wird das Solarmodul in Asien und Europa und besteht aus thermisch vorgespanntem Anti-Reflexionsglas mit Tiefenstruktur. Ein weiteres Highlight sind die 25 Jahre Leistungsgarantie.
Produktvorteile:
Produkteigenschaften: